Begriff "Zwangsarbeiter": Deutsche Juden

Schon vor Kriegsbeginn wurden deutsche und österreichische Juden systematisch zu Zwangsarbeit herangezogen (beispielsweise im Sommer 1939 beim Autobahnbau). Sie bereiteten damit den Weg für den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeitern aus ganz Europa im Deutschen Reich.
Nachdem in den ersten Kriegsmonaten sowohl reichsweit als auch in Göttingen insbesondere die Baubranche von den billigen Arbeitskräften profitiert hatte, wurden ab Mai/Juni 1940 Juden (und Jüdinnen) auch in größerem Maßstab in der Rüstungsindustrie eingesetzt, vor allem in Berlin, der Stadt, in der sich mit Fortschreiten des Krieges der industrielle Zwangsarbeitereinsatz von deutschen Juden vornehmlich konzentrierte; dies nicht nur weil Berlin ein wichtiges Rüstungszentrum war, sondern weil dort die meisten deutschen Juden lebten: Im Sommer 1941 waren mehr als die Hälfte aller zwangsarbeitenden Juden im Altreich in Berliner Betrieben eingesetzt.
 
Deutsche Juden

im "geschlossenen Arbeitseinsatz"
seit Dezember 1938 / Januar 1939


 
Literatur:

Wolf Gruner, Der Geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden- Zur Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938-1943, Berlin 1997, S. 103-106, S. 109, S. 120, S. 134, S. 139 f., S. 212.
 


 Impressum