Lager: Gasthaus Sültebeck, Göttingen, Maschmühlenweg 14/16
genutzt von: Reichsbahn, Stadtverwaltung, privaten Firmen
bestand vom 25.9.1939 bis zum November 1944 (Bombenangriff)

Mit dem Gasthaus "Am Sültebeck" als dem ersten als Lager für ausländische Arbeitskräfte genutzten Gasthaus (es sollten ihm im Laufe des Krieges noch viele andere Gaststätten folgen) hatte man in Göttingen eine ganz besondere Lokalität gewählt: Es handelte sich nämlich um das ehemalige Restaurant "Zum Bürgerpark" im Maschmühlenweg 14/16, das 1921 von den Göttinger Gewerkschaften erworben worden und in den Zwanziger Jahren mehrfach ausgebaut und erweitert als "Göttinger Volksheim" das politische und gesellschaftliche Zentrum der Göttinger Arbeiterbewegung gewesen war.

Erstmals als Lager für ausländische Arbeitskräfte genutzt wurde das Gasthaus "Am Sültebeck" von der Reichsbahn, die dort schon Ende September 1939 Tschechen unterbrachte.

Im August 1940 wurden das Gasthaus von der Stadtverwaltung Göttingen zu einem Lager für französische Kriegsgefangene ausgebaut.

Die Reichsbahn nutzte das Lager bis zum Februar 1943, wo sie ihre Räume an das städtische Kriegsgefangenenlager abgeben musste, für die Unterbringung von Tschechen, Holländern, Belgiern (Wallonen) und vereinzelt auch Ukrainern, Polen und Italienern.

Gasthaus Sütebeck

Das ehemalige Restaurant "Zum Bürgerpark" im Maschmühlenweg 14/16 wurde 1921 von den Göttinger Gewerkschaften erworben und war in den Zwanziger Jahren als "Göttinger Volksheim" das politische und gesellschaftliche Zentrum der Göttinger Arbeiterbewegung. Die Umbenennung in Gasthaus "Am Sültebeck" erfolgte durch die Nationalsozialisten.


Göttinger Volksheim
Gasthaus Sültebeck: Lager für Tschechen, Holländer, Belgier
Gasthaus Sültebeck: Lager für französische Kriegsgefangene
Gasthaus Sültebeck: Französische Kriegsgefangene - Lebensverhältnisse
Gasthaus Sültebeck: Umbau des Lagers 1942/43
Gasthaus Sültebeck: Bombenangriff im November 1944


 

Quellen und Literatur:

Einwohnermeldekarten, Stadtarchiv Göttingen, Alte Einwohnerregistratur.

Postkarte "Zum Bürgerpark", Fotoarchiv Städtisches Museum Göttingen.

Cordula Tollmien: Zwangsarbeiter der Göttinger Stadtverwaltung, Stand Dezember 2000, unveröffentlichter Bericht.


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